FAQ – Was Eltern über HarmoS, PER und Lehrplan 21 wissen wollen

FAQ – Was Eltern über HarmoS, PER und Lehrplan 21 wissen wollen

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FAQ – Was Eltern über HarmoS, PER und Lehrplan 21 wissen wollen
Diese FAQ gibt Antworten auf die häufigsten Fragen rund um HarmoS, PER und Lehrplan 21. Sie erklärt die Grundlagen, die Zusammenhänge zwischen den Bildungssystemen und zeigt auf, was dies für Schulen, Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler bedeutet.

1. Wann muss mein Kind in die Schule gehen?

Seit HarmoS beginnt die Schulpflicht mit 4 Jahren (Stichtag 31. Juli).
Die ersten zwei Jahre Kindergarten sind obligatorisch und zählen bereits zur Schulzeit.
So haben alle Kinder in der Schweiz denselben Start.


2. Mein Kind ist noch nicht ganz schulreif – kann ich den Eintritt verschieben?

Das hängt vom Kanton und der individuellen Situation ab.
In bestimmten Fällen kann ein Aufschub um ein Jahr beantragt werden – meist nach Rücksprache mit der Schulleitung oder der Schulpsychologin.
Umgekehrt kann ein früherer Eintritt möglich sein, wenn das Kind weit entwickelt ist.


3. Wie lange dauert die obligatorische Schule jetzt insgesamt?

Insgesamt 11 Jahre:

  • 8 Jahre Primarstufe, inklusive der zwei Kindergartenjahre,

  • 3 Jahre Sekundarstufe I (z. B. Real-, Sekundar- oder Bezirksschule).

Danach beginnt die Berufsbildung oder weiterführende Schule (Gymnasium, Fachmittelschule usw.).


4. Warum gibt es jetzt Blockzeiten?

Blockzeiten bedeuten:
Ihr Kind hat fünf Vormittage pro Woche Schule, mindestens 3½ Stunden pro Vormittag,
und je nach Alter ein bis vier Nachmittage zusätzlich.

👉 Das sorgt für einen regelmässigen Tagesablauf,
erleichtert die Organisation der Betreuung,
und reduziert unregelmässige Stundenpläne.


5. Gibt es Betreuung vor oder nach der Schule?

Ja – viele Gemeinden bieten Tagesstrukturen an, also Betreuungsangebote vor oder nach dem Unterricht:

  • Morgenbetreuung
  • Mittagstisch
  • Hausaufgabenhilfe
  • Betreute Freizeit

Diese Angebote sind freiwillig und oft kostenpflichtig – der Betrag hängt vom Einkommen der Eltern ab.
Fragen Sie bei Ihrer Gemeinde oder Schulleitung nach dem lokalen Angebot (z. B. Uape, Apems, Tagesschule).


6. Wir ziehen in einen anderen Kanton – muss mein Kind wiederholen?

Nein.
Gerade dafür wurde HarmoS eingeführt:
Die Schulstruktur, das Eintrittsalter und die Lernziele sind heute in allen Kantonen vergleichbar.
Ein Umzug soll keinen Nachteil mehr für Ihr Kind bedeuten.
Je nach Kanton kann es aber kleine Unterschiede bei Lehrmitteln oder Sprachen geben.


7. Lernt mein Kind überall das Gleiche?

Im Grundsatz ja – aber in der jeweiligen Sprache.

  • In der Deutschschweiz gilt der Lehrplan 21.
  • In der Westschweiz gilt der Plan d’études romand (PER).

Beide Lehrpläne setzen die Ziele des HarmoS-Konkordats um.
Die Inhalte und Kompetenzen sind vergleichbar, auch wenn die Sprachen und Beispiele unterschiedlich sind.


8. Warum braucht es überhaupt zwei Lehrpläne (PER und Lehrplan 21)?

Weil die Schweiz mehrsprachig ist.
Die Bildungsziele sind gleich, aber jedes Sprachgebiet setzt sie sprachlich und kulturell angepasst um.
So bleibt das Schulsystem einheitlich, aber regional verständlich.


9. Welche Fächer und Kompetenzen sind in der ganzen Schweiz gleich?

HarmoS legt nationale Standards fest in:

  • Landessprache
  • Fremdsprachen
  • Mathematik
  • Naturwissenschaften

So wird garantiert, dass Kinder am Ende der 4., 8. und 11. Klasse bestimmte Grundkompetenzen erreicht haben – egal in welchem Kanton.


10. Wird mein Kind früher mit Fremdsprachen beginnen?

Ja, in vielen Kantonen beginnen Kinder heute früher mit dem Fremdsprachenlernen – meist in der Primarschule.
HarmoS hat festgelegt, dass zwei Fremdsprachen obligatorisch sind:
eine nationale Sprache (z. B. Französisch oder Deutsch) und Englisch.
Der genaue Startzeitpunkt variiert je nach Kanton.


11. Wie kann ich als Elternteil mein Kind am besten unterstützen?

  • Interesse zeigen: über den Alltag und die Fächer sprechen.
  • Regelmässige Schulzeiten und genügend Schlaf sicherstellen.
  • Kontakt zu Lehrpersonen halten.
  • Das Angebot der Tagesstrukturen oder Hausaufgabenhilfe nutzen.
  • Vor einem Umzug: rechtzeitig bei der neuen Schule nachfragen, wie der Übergang abläuft.

12. Was bedeutet HarmoS für mich als Eltern konkret?

  • Klare Strukturen und weniger Unsicherheit.
  • Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
  • Verständliche Lernziele und vergleichbare Noten.
  • Einfacherer Schulwechsel, wenn Sie den Kanton wechseln.
  • Gleiche Chancen für Ihr Kind – überall in der Schweiz.

13. Und wenn mein Kanton HarmoS nicht unterzeichnet hat?

Einige Kantone (z. B. Appenzell Innerrhoden oder Thurgau) sind nicht beigetreten,
aber viele haben ähnliche Reformen freiwillig umgesetzt.
In der Praxis sind die Unterschiede heute sehr gering.


14. Wie wirkt sich HarmoS auf den Schulalltag meines Kindes aus?

Im Alltag bedeutet das:

  • Mehr Regelmässigkeit im Stundenplan
  • Frühere Förderung im Kindergarten
  • Mehr Gewicht auf Kompetenzen statt reines Wissen
  • Unterricht, der sich stärker an Alltagssituationen orientiert

Kurz: weniger Chaos, mehr Struktur – und besser abgestimmte Lernziele.


15. In einem Satz: Warum ist HarmoS wichtig?

Weil es dafür sorgt, dass jedes Kind – egal wo es in der Schweiz aufwächst –
eine faire, moderne und vergleichbare Schulbildung erhält.

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