Ihr Kind kommt in die Schule oder wechselt den Kanton?
Sie hören von HarmoS, vom Plan d’études romand (PER) oder vom Lehrplan 21 und wissen nicht genau, was das bedeutet? Hier finden Sie einen einfachen Leitfaden, um zu verstehen, wie die Schweiz ihre obligatorische Schulzeit harmonisiert hat – und was sich dadurch konkret für Familien ändert.
Seit dem 1. August 2009 gilt in der Schweiz das HarmoS-Konkordat, das von der Mehrheit der Kantone – darunter alle Westschweizer Kantone – unterzeichnet wurde.
Es harmonisiert die Regeln der obligatorischen Schulzeit, damit alle Kinder, egal in welchem Kanton sie leben, einen einheitlichen und fairen Bildungsweg haben.
Kurz gesagt:
Vor HarmoS hatte jeder Kanton eigene Regelungen:
Eintrittsalter, Unterrichtszeiten oder Lehrpläne waren unterschiedlich – das erschwerte den Kantonswechsel für Familien.
Ziel von HarmoS:
Die Kantone hatten bis zur Einführung 2015/2016 Zeit, alle Massnahmen umzusetzen.
Zwei Jahre Kindergarten sind obligatorisch.
Eintritt mit 4 Jahren (Stichtag: 31. Juli).
→ Gleicher Start für alle Kinder.
Die obligatorische Schulzeit umfasst nun 11 Jahre:
8 Jahre Primarstufe, inklusive Kindergarten
3 Jahre Sekundarstufe I
→ Einheitliche Struktur, egal in welchem Kanton.
Alle Kinder im Kindergarten (mindestens 2. Jahr) und in der Primarschule besuchen die Schule fünf Vormittage pro Woche, mindestens 3½ Stunden pro Vormittag.
Je nach Alter kommen 1 bis 4 Nachmittage dazu.
Ziele:
Viele Kantone haben zusätzliche Angebote geschaffen:
Mittagstisch, Hausaufgabenhilfe, betreute Freizeit, Morgenbetreuung usw.
Diese ausserschulischen Angebote (z. B. Uape, Apems) sind freiwillig, aber fördern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Eltern beteiligen sich in der Regel einkommensabhängig an den Kosten.
HarmoS führt überprüfbare nationale Leistungsstandards ein, um die Qualität des Unterrichts zu sichern.
Sie betreffen vier zentrale Lernbereiche:
Diese Standards definieren Mindestkompetenzen am Ende der 4., 8. und 11. Schuljahre.
HarmoS legt den Rahmen fest, aber jede Sprachregion hat ihren eigenen Lehrplan entwickelt, um diesen Rahmen umzusetzen.
Gilt für die deutsch- und gemischtsprachigen Kantone.
Er definiert Kompetenzen in sechs Bereichen:
Der Lehrplan 21 legt Wert auf praktische Anwendung – Wissen soll in alltäglichen Situationen genutzt werden.
Gilt für die Kantone Waadt, Genf, Freiburg, Neuenburg, Jura, Wallis (frz. Teil) und den Berner Jura.
Ziele des PER:
Der PER ist also die französischsprachige Umsetzung des HarmoS-Rahmens, so wie der Lehrplan 21 für die Deutschschweiz.
| Projekt | Geltungsbereich | Rolle |
|---|---|---|
| HarmoS | Ganze Schweiz | Gesetzlicher und struktureller Rahmen |
| Lehrplan 21 | Deutschschweiz | Pädagogische Umsetzung von HarmoS |
| PER | Westschweiz | Pädagogische Umsetzung von HarmoS in der Romandie |
Dank HarmoS, PER und Lehrplan 21 gilt heute:
Das HarmoS-Konkordat hat die Schweizer Schule vereinheitlicht und modernisiert.
Es sorgt für: