Das Schweizer Schulsystem ist kantonal geregelt, das heisst, jeder Kanton ist für seine Schulen selbst verantwortlich. Gleichzeitig gibt es bundesweite Rahmenbedingungen, die eine vergleichbare Bildung in allen Regionen sicherstellen. Die Schule ist in der Regel obligatorisch für Kinder von 4 bis 16 Jahren.

Kindergarten

• Alter: 4–6 Jahre
• Dauer: 2 Jahre
• Ziel: Förderung der individuellen Entwicklung, spielerisches Lernen, Vorbereitung auf die Primarschule
• Organisation: Blockzeiten am Vormittag (8–12 Uhr), im zweiten Jahr auch Nachmittagsunterricht; Auffangzeiten und Betreuungsangebote ergänzen den Unterricht.
• Lehrpläne: Lehrplan 21 (Deutschschweiz), PER (Romandie), Piano di studio (Tessin)

Primarschule

• Alter: ca. 6–12 Jahre
• Dauer: 6 Jahre
• Ziel: Grundbildung in allen wichtigen Fächern (Deutsch/Französisch/Italienisch, Mathematik, Natur und Mensch, Kunst, Sport etc.)
• Unterteilung: oft in Zyklus 1 (1.–3. Klasse) und Zyklus 2 (4.–6. Klasse)

Sekundarstufe I

• Alter: ca. 12–15 Jahre
• Dauer: 3 Jahre
• Ziel: Vertiefung der Allgemeinbildung, Vorbereitung auf die Sekundarstufe II (Berufsbildung oder weiterführende Schule)
• Organisation: Je nach Kanton werden Klassen nach Leistungsniveaus eingeteilt

Sekundarstufe II

• Alter: ca. 15–19 Jahre
• Optionen:

1. 1. Berufsbildung (Lehre / Berufsschule) – duales System: praktische Ausbildung im Betrieb + theoretischer Unterricht in der Berufsschule

   2. Gymnasium / Fachmittelschule / Berufsmaturitätsschule – schulische Ausbildung mit Abschluss für Universität oder Fachhochschule

Höhere Bildung

• Universitäten und Fachhochschulen: Hochschulbildung nach Sekundarstufe II, Zugang meist über gymnasiale Matura oder Berufsmaturität

• Pädagogische Hochschulen: Ausbildung von Lehrpersonen für alle Stufen

Besonderheiten des Schweizer Schulsystems

• Sprachenvielfalt: Unterricht erfolgt in der Landessprache des Kantons (Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch), Fremdsprachenunterricht ab der Primarschule
• Kantonale Eigenständigkeit: Unterschiede in Lehrplänen, Schulorganisation, Schulzeiten und Beurteilungssystemen
• HarmoS-Konkordat: Ziel, eine gewisse Harmonisierung der Bildungsziele zwischen den Kantonen zu schaffen, besonders in den Bereichen Kindergarten, Primarschule und Sekundarstufe I